Reisebericht und Missionserkundungstour Wales

Uebeltäter: Schachu und ehemaliger smoking François

Prompt um 7’45 stand ein sonst fuer dieses Quartier doch eher unueblicher blauer, metalisee VW Jetta an der Eingangstuere unseres Finaciers Jacques Thomas Schlegel in der Scheuchzerstrasse. Der Regen prasselte ungeniert auf den 15 jaehrigen Jetta.

Die Ferien haben begonnen.

So wie das bei Promis ueblich ist, hatten auch wir unseren Termin. Und der lautete 8’45 Autobahnraststaette Wuerenlos fuer den ersten (und letzten) Fototermin. Der Fotografe ist ein sogenannter Key Account Manager einer Garderobenschrankfirma in Zuerich. Er verteilt unter anderem auch die legendaeren „Kurt-Sternen“ des Business Lunch Clubs.

Der legendäre Jetta

Nach einer gemuetlichen „Wuerenlos“-Runde (Alk gibts dort ja eh nicht) verabschiedeten wir uns von Kurt und fuhren schnurstracks Richtung Basel.

Doch das Glueck holte uns schon bald ein, als wir vom Radio vernahmen, dass ein x-kilometer langer Stau von der Grenze rueckwirkend Richtung Zuerich betraechtliche Laengendimensionen annahm. Wir umfuhren Basel (oh weh) und wollten bei Rheinfelden gerade die Grenze passieren, als uns prompt ein Zoellner anhielt und nach Papieren fragte. Sein Instinkt war goldrichtig!

Es war ein alter Jetta, mit 2 komischen Typen. Pech fuer den Zoellner, den es gab einfach keinen Grund diese 2 Typen festzunehmen.
Dementsprechend gab’s auch wieder einmal mehr keinen Grund jenen Zoellner karrieremaessig aufsteigen zu lassen oder ihm Ende Jahr einen Bonus zu gewaehren.

Nun, waren wir also in Deutschland, verkehrten Richtung Frankreich, hops, hops, hops dann ueber die Vogesen und landeten in einer jener Autobahnrestaurants.

Menu 2 war angesagt: Sauerkraut, Rippli, Wachholderbeeren etc. etc.

Der nachfolgende Nachmittag und fruehe Abend war klar: Calais muss erreicht werden…

was wir auch schafften.

An jenem Abend verzog sich der Horizont dunkelrot, was nichts gutes zu bedeuten hatte. Wir, clever genug, befanden 4 km vor Calais und waren aufs aergste vorbereitet. Tatsaechlich: ein Terra-Stau, wie man das ueber Ostern bei uns gewohnt ist. Aber diesmal sind die Kraftwagen nicht mit vergnuegungssuechtigen Insassen uebersaet, sondern mit Arbeitern, die ihre 40 Tonnen irgendwo auf der gegenueberliegenden Insel ablagern wollen. Wir schnurstracks an der Kreuzung neben Polizei vorbei direkt Richtung Gravellines. Gravellines ? … nur soviel: fuer uns ein zweites Mekka … kurz und gut: man muss einmal (warum nicht zweimal) in Gravellines gewesen sein.

Anderntags, wie der dunkelrote Horizont uns am Vorabend bereits schon warnte, auf tueckisch stuermischer See zu den kreideweissen Felsabstuerzen von Dover.

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Ha, Ha, Ha, du faehrst mal wieder nicht links! und aehnliche doofe Bemerkungen vom Beifahrer waren an der Tagesordnung,
der sich da jedes mal amuesierte, wenn man mal wieder Auf der falschen Seite fuhr und ein entgegenkommendes Fahrzeug sich überdurchschnittlich aufmerksam verhielt.

London Umfahrung, waehrend der Rush-Hour: ein Hit .. muss man auch mal erlebt haben.

Die weitere Fahrt zeichnete sich am Himmel ab: Birmingham, Wales, Aberisthwyth.

So erreichten wir Mittelengland und deren Pubs. Der britische Fernsehsender warnte uns morgens frueh, dass da die Linie
Briston – Liverpool überschwemmt sei. Wir haben das natürlich als Herausforderung angesehen, um das zu meistern.

Schachu hatte gleich mal seine Analog Agenda herausgezückt und aus deren Analog Hieroglyphen behauptet, dass das gar kein Problem sei.

Und plötzlich starrte man Berghügel an. Das war Wales. Unsere Fahrt führte Uns in den NW Zipfel von Wales, in die Nationalpark Gegend des Snowdons. Das nächste Problem kommt bestimmt … jawohl unser Jetta quitschte und röchelte immer heftiger. Wir haben Ihn anfangs ignoriert mit der Absicht, dass er mit solchem Aufsehen bei uns kein Erfolg habe. Er setzte sich aber durch. Ein Eingeborener Erklärte uns dass der „Alternator“, sprich „oltrneitr“ (in Frankreich sprich: l’altrnatör) gebrochen sei. Er reparierte uns das für ein paar Pints.

Anderntags wollten wir uns dem Mount Everest von Wales, dem Snowdon, annehmen.

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Hier aus den Tagesnotizen der Analog-Agenda von Schachu:

„Absolut einmalig war doch unser Snowdon! Man glaubt es nicht, aber 1000m Berghoehe bedeuten hier absolut alpine Verhaeltnisse.
Die Wolkenbasis liegt da irgendwie unter der Guertellinie oder tiefer. Wir erlebten hier den wahren Schneesturm. Graupelschnee, fetzten ins Gesicht und schuerften da einige Hautmolekuele aus dem Face in das dunkelgraue luftige Milieu. Aber echt romantisch!
Hicks,…“

Leider fehlen die weiteren Angaben, da die Agenda Spuren irgendwelcher halbverdauten Burgers vom Vorrabend (ich glaube, die Burges wurden in „Dr. Oetis Burgers“ verzerrt, oder ähnlich) die Schriftspuren verwischt haben.

Den Snowdon erfolgreich bestiegen versuchten wir uns mal erst klar zu werden über die Situation. Wir blickten in den inzwischen wieder freundlicher gewordenen Himmel und erfuhren da merkwürdiges. Da stand der BLC Stern klar und Deutlich etwa 45 Grad vom Horizont in südwestlicher Richtung. Er verkündete Nachwuchs beim BLC!

Wir nahmen das ernst und fuhren nach Aberysthwith. Der Abstieg erfolgte im Cambrian Hotel.

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Exkurs: Cambrian zu deutsch: Kambrium. Grosse Gebiete in Wales bestehen Aus Gesteinen aus dem Kambrium. Die Berge hiessen bereits bevor man sich Mit der Geologie beschäftigte „Cambrian Mountains“. Da in den geologischen Wissenschaften die einzelnen Zeitintervalle einen namen haben, wurden Gesteine, Die zwischen 570 und 505 Millionen Jahre alt sind als kambrisch bezeichnet (warum auch nicht ?). Die zeit nennt man demzufolge Kambrium. Soviel zum Namen. Da der BLC aber lieber in die Zukunft „reinschaut“ und nur sich insofern mit der Vergangenheit beschäftigt, als das er aus jener Rückschlüsse und Gesetzmässigkeiten auf die Gegenwart und Zukunft versucht umzusetzen traten wir ins Cambrian Hotel ohne allzugrosse Vorurteile. Zimmer gebucht. Essen, trinken, trinken, trinken.

Frühmorgens um 9 Uhr dann ein etwa halbstündiger Nieselregen. Schachu’s Allmorgend-licher Allergieanfall. Frühstück. Und dann geschahs, was Ihr alle noch gar nicht wisst (geschweige den vom Bruder Chairman). Die zukünftige Frau von Schachu steht vor uns und bringt uns Toast, Tee, fettige Würste und Dergleichen. Schachu’s Zukunft heisst also: Aberysthwith (ich hoffe ich schreibe Das richtig; er wird sicher vorher noch die Adressänderung durchgeben).

Aber wisst Ihr was das schlimmst ist ? Die arme Walliserin weiss es noch gar nicht, dass Sie bald zum Nachnamen Schlegel heisst.

Uebrigens die Absichten von Schachu sind klar business orientiert. Der BLC soll Ein Ableger in Wales bekommen. Es sollen möglichst viele kleine Menschen geben, die dann gross werden und spaeter selber wieder neue BLC members generieren u.s.w. Die rechtmässige uebernahme des Cambrian Hotel geschieht mit der Heirat. Da auch in Wales das patriarchat gilt, wird Schachu mit der Eheschliessung automatisch Besitzer des Hotels.

Zu Aberysthwith: Aberysthwith liegt in einer kleinen Meeresbucht mit vorgelagertem Kiesel-strand. Die erste Häuserzeile wurde in der viktorianischen zeit gebaut.

Soweit mal gut.

Die Rückfahrt führte über die Black Hills nach Briston über ein Riesenviadukt, welches ein Aestuar „überbrückt“ nach Hastings.

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In Hasting fand ich das wonach francois ein Leben lang suchte. Ein Hotelzimmer, 15 m lang und 2 m breit. 2 Betten hinter einander.
Uebrigens gibts nur Neonlicht.

Ideal mit einer Frau, von der man nichts wissen will. Erstens liegen die Betten hinter-einander statt nebeneinander und zweitens wird das Neonlicht jede Lüge oder krummer Gedanke ausleuchten.

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Hasting, ein „antiker“ Badeklassiker und moderne Vergnügungshochburg der Londonesen.

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Die weitere Rückfahrt führte über Calais, Metz nach Epinal. Abendessen Pizza (Pfuiteufel, die Franzosen können einfach
keine Pizza machen). Anderntags durch die Vogesen nach Basilensis und schliesslich in die Metropole Turizensis.

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